Pelargonien: Blütenpower dank richtiger Pflege

Pflegetipps für üppige Geranienpracht von Gartengestalterin und Pelargonienproduzentin Katharina Gabesam-Rasner

Seit vielen Jahren ist die Pelargonien die wohl mit Abstand beliebteste blühende Beet- und Balkonpflanze. Und das aus gutem Grund: Denn Pelargonien gibt es in zahlreichen Farben und Formen, sie wachsen schnell, blühen üppig und anhaltend vom Frühjahr bis zum Herbst und sie sind pflegeleicht und robust. „Damit Pelargonien prächtig gedeihen, muss man kein Experte oder keine Expertin sein“, so die Studio-2-Gartengestalterin und Pelargonienproduzentin Katharina Gabesam-Rasner. Vielmehr beschert die Pflanze auch Garten-NeueinsteigerInnen schnelle Erfolgserlebnisse, wenn sie ein paar Tipps zu ihrer (Schönheits-)Pflege berücksichtigen.

Vom richtigen Zeitpunkt

Sobald die ersten warmen Frühlingstage ins Land ziehen, möchte man sofort damit beginnen,
Balkone und Terrassen mit den schönen Sommerblühern zu bepflanzen.

Doch bei Pelargonien
ist Vorsicht geboten, weil sie Kälte nicht gut vertragen. „Warten Sie besser, bis die Nächt dauerhaft frostfrei sind und die Tagestemperaturen regelmäßig über zehn Grad liegen“, sagt
Katharina Gabesam-Rasner.

Wer es partout nicht abwarten kann, sollte bereit sein, die Pelargonien bei Bedarf vor Kälte zu schützen.

Als Notquartiere eignen sich beispielsweise Wintergärten, frostfreie Gartenhäuser oder Garagen – idealerweise mit Tageslicht.

Der perfekte Standort

Prinzipiell gilt: Je mehr Licht − auch pralle Mittagssonne − Pelargonien bekommen, desto zahlreicher und farbintensiver sind ihre Blüten. Nicht geeignet ist hingegen ein nach Norden ausgerichteter Standort. „Ein Tipp: Da Geranien in Richtung Sonne wachsen, drehen Sie Ihre Kübel- oder Topfgeranien am besten jede Woche um 90 Grad. Auf diese Weise bekommen die Pflanzen von allen Seiten ausreichend Licht“, so die Pelargonien-Expertin.

Wer schnell in den Genuss vieler Blüten kommen möchte, greift am besten übrigens schon beim Kauf zu gut entwickelten Pflanzen mit reichlich Knospen und dichtem Laub. An einem vollsonnigen Standort laufen Geranien zu Hochform auf. Doch auch mit Halbschatten kommen die Pflanzen ganz gut zurecht. Vorsicht geboten ist allerdings bei Dauerregen, den Geranien gar nicht schätzen. Vor allem Sorten mit großen oder gefüllten Blüten freuen sich an regnerischen Tagen über ein schützendes Dach über dem Kopf.

Pflanzen von Pelargonien: gewusst wie

Ob im Balkonkasten, Kübel, Topf, in der Ampel oder im Beet: Geranien fühlen sich überall wohl, vorausgesetzt, sie haben ausreichend Platz. Der Abstand zur Nachbarpflanze sollte mindestens 20 Zentimeter betragen, die Höhe des Pflanzgefäßes mindestens 18 Zentimeter.

Ein Paar pflanzt gemeinsam Geranien in eine Wanne auf einer gemütlichen Balkonterrasse, umgeben von üppigen Pflanzen und Gartengeräten. Es benutzt torffreie Erde.

Ein Tipp der Gartengestalterin: beim Pflanzen eine hochwertige, vorgedüngte Blumenerde verwenden, unbedingt an eine Drainageschicht denken und darauf achten, dass überschüssiges Wasser jederzeit abfließen kann. – Dann steht der Blütenfreude der Pelargonie (fast) nicht mehr im Weg.

Regelmäßiges Gießen

Pelargonien können in ihren Blättern und Stängeln viel Feuchtigkeit speichern. Ein paar Tage ohne Wasser sind für sie deshalb kein Problem. Um üppig zu blühen, brauchen die Pflanzen aber dennoch regelmäßig Wasser. An sehr heißen Sommertagen kann es daher sinnvoll sein, sie morgens und abends zu wässern. Ein Tipp: Regenwasser oder abgestandenes Wasser eignen sich zum Gießen besonders gut. Gerade bei buschig gewachsenen Pflanzen gelangt manchmal auch bei Regenwetter kein Wasser an die Erde.

Vielfältige Geranien, in Kästen gepflanzt. Auf einem Tisch steht eine Gießkanne.

Um herauszufinden, ob die Pflanzen Wasser brauchen, prüft man mit einem Finger die Bodenfeuchtigkeit. Fühlt die Erde sich warm und trocken an? – Bitte gießen! Vermeiden Sie aber bitte unbedingt Staunässe und achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann oder verwenden Sie Pflanzgefäße mit Wasserstandsanzeiger.

Wichtige Nährstoffe

„Pelargonien brauchen viele Nährstoffe, daher sollten Sie idealerweise etwa vier bis sechs Wochen nach dem Pflanzen beginnen, sie zu düngen“, so der Tipp von Gabesam-Rasner. Für eine optimale Versorgung genügt es, das Gießwasser einmal pro Woche mit einem handelsüblichen Dünger für Blühpflanzen anzureichern. Alternativ kann man Langzeitdünger oder Hornspäne verwenden. Ein Mangel an Nährstoffen lässt sich übrigens daran erkennen, dass Pelargonien nicht mehr schön blühen oder gelbe Blätter bekommen, obwohl alles andere stimmt.

Brechen statt schneiden

Regelmäßiges Entfernen verwelkter Blüten und Blätter sowie trockener Triebe hält
Pelargonien gesund und regt die Blütenbildung an. Selbstreinigende Sorten, die vor allem unter den Hängegeranien zu finden sind, werfen verblühte Blüten selbstständig ab und bilden in der Regel direkt neue Blüten aus. Vertrocknete Blätter müssen allerdings weiterhin händisch entfernt werden.


Zum Ausputzen benötigt man weder Messer noch Schere. Einzelne vertrocknete Blüten lassen sich mühelos herausziehen. Wenn die Blüten zwar welk, aber noch nicht trocken sind bricht man sie direkt am Ansatz einzeln heraus. Um die ganze Dolde zu entfernen, tastet man mit zwei Fingern den Stängel ab, bis man den Ansatz des Triebes gefunden hat, und bricht den Stängel dann entgegen der Wuchsrichtung ab.