Kaum kommt die Sonne raus und die Tage werden wieder länger, kribbelt es im grünen Daumen. Wie verlockend, Balkon und Terrasse schon Anfang Mai mit Sommerblumen zu bepflanzen! Im Handel kann man Geranien ja bereits seit Wochen kaufen. Unter Umständen ist es aber keine gute Idee, schon zuzugreifen. Bei zu niedrigen Temperaturen drohen Entwicklungsverzögerungen bis hin zum Tod.
Bereits auf Temperaturen unter fünf Grad Celsius reagieren Geranien im Frühjahr mit Wachstumspausen. Frost kann sie das Leben kosten. Und frostig wird es in Deutschland gut und gerne bis nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Was tun? Wir zeigen dir 7 Wege, wie du Geranien vor Kälte schützt.
Tipp 1: Kauf Geranien nicht gleich Anfang April!
Je früher du die Pflanzen nach Hause holst, desto länger musst du auf das Wetter achten. Und desto höher ist das Risiko, dass sie einen Kälteschaden erleiden. Es kommt darauf an, wo du wohnst und wie schnell bei dir der Sommer kommt. Wir raten dir trotzdem, deine Geranien nicht zu früh zu kaufen. Solange sie im Gewächshaus stehen, werden sie optimal versorgt.
Die Alternative zu den Geranien für draußen: Edel-Geranien! Die wachsen gut im Haus und sorgen schon ab März für Sommerflair.
Wenn du partout nicht warten willst, musst du früher oder später für Kälteschutz sorgen. Wie der aussehen kann, erklären wir dir jetzt.
Tipp 2: Stell die Geranien dicht an die Hauswand!
Dort hilft dir die Abwärme des Gebäudes, die Temperaturen für die Pflanzen erträglich zu gestalten. Mauern sind Wärmespeicher. Sie gleichen die Unterschiede zwischen den Temperaturen am Tag und in der Nacht aus.
Tipp 3: Stell die Geranien nicht direkt auf den Boden!
Kalte Luft fällt nach unten und sammelt sich dort. Deswegen gibt es im späten Frühjahr häufig Bodenfrost, selbst wenn es auf Augenhöhe längst nicht mehr friert. Stell deine Kästen und Kübel mit den Sommerblumen auf Kisten, Tische, Bänke und rette sie vor dem „Kaltluftsee“.
Tipp 4: Stell die Geranien unter ein Dach!
Es ist, wie bei Tipp 2 erklärt: Kalte Luft fällt nach unten und sammelt sich dort. Stehen die Geranien unter einem Dach, stürzt die kalte Luft nicht direkt auf die Pflanzen. Sie fließt viel mehr von der Seite in Bodennähe nach. Denk daran, die Geranien höher zu stellen!
Tipp 5: Deck die Geranien abends zu!
Ein Gartenvlies oder ein Bettlaken hält die Kälte in der Nacht von den Pflanzen fern. Auch ein über Kästen und Kübel gestülpter Karton funktioniert. Nimm tagsüber den Schutz ab, damit die Geranien Licht bekommen. Macht zu viel Arbeit? Das Gartenvlies kann übergeworfen bleiben.
Tipp 6: Nimm die Geranien aus dem Wind!
Erinnerst du dich noch an Wintertage, an denen dir eisiger Wind ins Gesicht schnitt? Vielleicht war es nicht einmal unter null Grad, aber die Luft fühlte sich an wie mit tausend kleinen, frostigen Nadeln besetzt. Ähnlich geht es den Geranien, wenn sie bei Frostgefahr in ihren Kästen ungeschützt am Balkongeländer hängen.
Denn von allen Plätzen rund um das Haus ist ein Balkongeländer Wind und Wetter wohl am stärksten ausgesetzt. Mit einem Gartenvlies hältst du den Wind vom Kontakt mit den Blättern ab. Das hilft den Geranien, kühle Temperaturen zu überstehen. Drohen knackige Frostnächte, nimmst du die Kästen besser ab. Stell sie abgedeckt und erhöht so dicht wie möglich an eine Hauswand.
Tipp 7: Bring die Geranien rein!
Spielt das Wetter verrückt und es kommt ein Kälteeinbruch, bei dem all die bisher vorgestellten Maßnahmen nicht helfen, bleibt dir nichts anderes übrig, als die Geranien vorübergehend reinzustellen. Ein paar Tage in einer Garage, einem kühlen Hauseingang oder in einem frostfreien Gartenhaus überstehen die Geranien.
Was, wenn es doch passiert?
Haben deine Geranien leichten Frost abbekommen, entsteht meistens kein Schaden, der sich nicht irgendwann verwächst. Entferne einfach alle Blätter, die der Frost beschädigt hat und achte ab sofort besser auf die Wettervorhersage. Wenn Stängel und Wurzeln intakt sind, regenerieren sich die Pflanzen.
Im Spätjahr lohnt es sich nicht, die Geranien aufwändig vor Frost zu schützen. Falls du sie überwintern willst, holst du sie möglichst spät, aber noch vor dem ersten Frost rein. Schneide die Triebe etwa handbreit zurück, entferne beschädigtes Laub und stell die Geranien so kühl wie möglich. Gießen musst du im Winter so gut wie nicht. Das Düngen wird komplett eingestellt.
Warum vertragen Geranien keinen Frost?
Geranien vertragen keinen Frost, weil das an ihrem natürlichen Standort nicht notwendig ist. Die Region um den Tafelberg in Südafrika ist die Heimat der Vorfahren unserer Zierpflanzen. Dort regnet es wenig und die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 25 Grad Celsius. Es friert im Winter so gut wie nie.
Zum Vergleich: Im Jahr 2023 kam der Ort Waghäusel in der Nähe von Karlsruhe als wärmster Ort Deutschlands auf eine Jahresdurchschnittstemperatur von 13,1 Grad Celsius. Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Frankfurt am Main lag bei 12,5 Grad Celsius, in Lüdenscheid bei 10,1 Grad Celsius.
Geranien pflanzen leicht gemacht
Perfekte Bedingungen im Balkonkasten sind die Grundlage für einen blütenreichen Sommer. Wie du Balkonkästen mit Geranien wie ein Profi bepflanzt, erklären wir dir hier. Schritt für Schritt. Mit Einkaufsliste. Und jede Menge Hintergrund-Wissen gibt es auch. Lesen, loslegen, glücklich werden!