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Geranien und andere Sommerblumen vor Kälte schützen

Kaum kommt die Sonne raus und die Tage werden länger, kribbelt es im grünen Daumen. Wie verlockend, Balkon und Terrasse schon Anfang Mai mit Geranien und anderen Sommerblumen zu bepflanzen!

Unter Umständen ist das jedoch keine gute Idee. Selbst bei den robusten Geranien fällt das Wachstum nämlich schon bei Temperaturen unter 12 Grad deutlich geringer aus. Sinken die Temperaturen unter fünf Grad, kommt es ganz zum Stillstand. Frost kann sie das Leben kosten. Aus diesem Grund ist es unbedingt empfehlenswert, mit dem Auspflanzen zu warten, bis keine Nachtfröste mehr auftreten und die Temperaturen am Tag zweistellige Plusgrade erreichen.

Hierzulande ist dies in der Regel nach den Eisheiligen der Fall. Sollte es jedoch trotz aller Geduld einmal zu einem Kälteeinbruch kommen, gibt es Wege, wie Geranien kurze Phasen mit kälteren Temperaturen unbeschadet überstehen. Die Experten von PfE verraten zehn hilfreiche Tipps:

Tipp 1: dicht an die Hauswand

An der Hauswand profitieren Geranien von der Abwärme des Gebäudes. Mauern sind gute Wärmespeicher, die den Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht abfedern

Tipp 2: nicht direkt auf den Boden

Bodenfrost kann sogar auftreten, wenn das Thermometer in Augenhöhe noch Plusgrade anzeigt. Kalte Luft fällt nicht nur nach unten, sondern sammelt sich dort auch. Wer sichergehen will, stellt seine Sommerlieblinge erhöht auf. Auch eine Lage Zeitungspapier unter den Töpfen kann eine isolierende Wirkung haben.

Tipp 3: unters Dach

Warme Luft steigt auf, kalte Luft fällt nach unten. Folglich ist es sinnvoll, bepflanzte Kästen und Kübel in kühlen Nächten unter ein Dach (und am besten zusätzlich dicht an eine Wand) zu stellen. Hier sind die Temperaturen milder als unter freiem Himmel.

Tipp 4: abends zudecken

Mit einem Gartenvlies, Noppenfolie oder einem Bettlaken lässt sich Kälte von den Pflanzen fernhalten. Ein über die Pflanzen gestülpter Karton taugt ebenfalls als nächtlicher Schutz. Tagsüber muss eine dunkle Abdeckung weg, damit Licht an die Pflanzen kommt. Ein Gartenvlies kann länger übergeworfen bleiben.

Tipp 5: weg vom Balkongeländer

Keine gute Idee ist es, Balkonkästen bei Frostgefahr am Balkongeländer hängenzulassen. Das Balkongeländer ist wahrscheinlich der Platz rund ums Haus, der Wind und Wetter am stärksten ausgesetzt ist. Ein Vlies kann helfen, Frostnächte trotzdem zu überstehen. Noch besser: Kästen abhängen und an die Hauswand rücken bzw. in einen geschützten Innenraum stellen.

Tipp 6: frostfreie Notunterkunft

Wird es richtig kalt, müssen die Geranien vorübergehend umziehen. Der Aufenthalt im Innenraum sollte aber so kurz wie möglich bleiben. In einer Garage oder in einem frostfreien Gartenhaus halten es Geranien mehrere Tage aus.

Tipp 7: geringer Wasserbedarf

So sehr sich Geranien in sommerlicher Hitze über tägliche Wassergaben freuen, so zurückhaltend gießt man sie zu Beginn der Saison. Bei niedrigen Temperaturen läuft der Stoffwechsel auf Sparflamme, die Pflanzen brauchen wenig Wasser. Dies gilt übrigens auch, wenn es später im Jahr noch einmal einen Kälteeinbruch gibt. Stichwort: Schafskälte.

Tipp 8: nach dem schwächsten Glied richten

Geht es darum, gemischte Sommerblumen-Kombinationen wohlbehalten über eine kürzere Kälteperiode zu bringen, gibt das schwächste Glied den Takt vor. Die meisten der in Deutschland gehandelten Sommerblumen wollen nicht kühler als fünf Grad stehen – genau wie die Geranie.

Tipp 9: Wetter-App installieren

Woher wissen, wann Bodenfrost droht? Wetter-Apps helfen, die Situation einzuschätzen. Der abendliche Blick auf die Vorhersage sollte vor allem zu Beginn der Saison zur Routine gehören. Allein auf die Vorhersage verlässt man sich aber besser nicht. Die konkreten Verhältnisse hängen von vielen Faktoren ab wie Bebauung im Umfeld, Wind und Luftfeuchtigkeit.

Tipp 10: Wenn es passiert ist

Wenn die Geranien doch einmal leichten Frost abbekommen, ist das noch keine Katastrophe. Solange nur die Blätter erfrieren, können sich die Pflanzen regenerieren. Dafür muss das Gewebe von Stängel und Wurzeln intakt sein.

Warum vertragen Geranien keinen Frost?

Geranien vertragen keinen Frost, weil sie in ihrer ursprünglichen Heimat keinen Frost vertragen müssen. Die Geranie stammt aus Südafrika, genauer gesagt aus der Region um den Tafelberg. Dort herrscht Steppenklima. Es regnet wenig, die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 25 Grad. Selbst in den Wintermonaten fällt das Thermometer dort fast nie unter fünf Grad. Temperaturen nahe dem Nullpunkt signalisieren der Geranie: Jetzt ist Winter. Sie legt eine Wachstumspause ein, von der sie sich erst erholen muss. Zum

Vergleich: Im Jahr 2021 hat der Deutsche Wetterdienst Köln-Stammheim als wärmsten Ort in Deutschland ausgemacht. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag dort bei 11,4 Grad Celsius.

Ausführliche Beratung bei allen Fragen rund um die Geranienpflege gibt’s im Fachhandel.