Mit Geranien ist alles besser. Die Stimmung, der Tag, einfach alles. Gerade im Sommer, wenn uns üppig blühende Balkone nach draußen locken. Die Geranien-Pflege macht aber viel Arbeit, denkst du jetzt vielleicht. Muss nicht sein, erwidern wir.
Inhaltsverzeichnis
Pflegeleicht & bunt: Warum Geranien die idealen Blumen für deinen Balkon sind
Regel 1: Der optimale Standort für Geranien ist warm und sonnig
Regel 2: Die Geraniensaison auf dem Balkon beginnt erst nach dem Frost
Regel 3: Mit viel Abstand in hochwertige Blumenerde pflanzen
Regel 4: Beim Gießen lieber etwas trockener
Regel 5: Für schöne Blüten musst du Geranien düngen
Regel 6: Ausputzen macht Platz für neue Blüten
Regel 7: SOS-Tipps bei Problemen
Bonus: Überwintern – Warum Geranien eine zweite Chance verdienen
Pflegeleicht & bunt: Warum Geranien die idealen Blumen für deinen Balkon sind
Wenn du dich für Geranien entscheidest, brauchst du keinen grünen Daumen. Du musst noch nicht mal viel Zeit ins Pflegen investieren und kannst trotzdem den Sommer inmitten eines Blütenmeers genießen.
• Geranien (botanisch gehören sie zur Gattung Pelargonium) sind der absolute Klassiker unter den blühenden Beet- und Balkonpflanzen und dabei doch top modern.
• Als Dauerbrenner in Balkonkasten, Ampel und Kübel bestechen sie in sonnigen bis halbschattigen Lagen durch reiche Blütenfülle, eine lange Blühdauer und eine kaum zu überbietende Vielfalt an Farben und Formen.
• Es gibt unzählige Sorten mit einfachen, mit halbgefüllten und mit gefüllten Blüten. Manche wachsen stehend, andere hängend – da ist für jeden etwas Pflegeleichtes dabei.
• Die beliebten Balkonpflanzen sind sehr robust. Sie trotzen Hitzeperioden ebenso wie vorübergehender Trockenheit.
• Ein Befall durch Schädlinge und Pflanzenkrankheiten kommt nur höchst selten vor.
Kurz und gut: Die Geranie ist erstaunlich widerstandsfähig und pflegeleicht. Damit ist sie die ideale Pflanze für Menschen, die sich gerne mit üppiger Blütenpracht umgeben, selbst wenn sie (noch) keinen grünen Daumen haben oder nur wenig Zeit in die Pflanzenpflege investieren können. Genau deshalb zählen Geranien zu den beliebtesten Sommerblumen.
Beherzige einfach die folgenden Regeln zum Standort, Pflanzen, Gießen, Düngen, Ausputzen und Überwintern von Geranien – den Rest regelt Mutter Natur und du hast Zeit, um auf dem Balkon zu chillen.
Regel 1: Der optimale Standort für Geranien ist warm und sonnig
Geranien stammen aus Südafrika. Deswegen lieben sie es warm und hell. Gönnst du ihnen einen sonnigen Standort, bedanken sie sich mit besonders vielen Blüten. Sorgen wegen praller Mittagssonne sind fehl am Platz. Selbst diese große Hitze vertragen die Geranien.
Dein Balkon ist nicht so verwöhnt von der Sonne? An einem hellen, halbschattigen Standort wachsen Geranien auch sehr gut. Nur tiefer Schatten bekommt ihnen nicht. Für einen Nordbalkon suchst du dir besser andere Sommerbegleiter.
Was sonnig, halbschattig und schattig bedeutet
An einem sonnigen Standort knallt den ganzen Tag die Sonne vom Himmel, es gibt keinen Schatten. Im Sommer wird es sehr schnell sehr heiß.
Wenn dein Balkon den ganzen Tag diffuses Licht abbekommt oder nicht mehr als vier Stunden im Schatten von Bäumen, Häusern, einem Sichtschutz etc. liegt, hast du es mit einem halbschattigen Standort zu tun.
Schattig ist es immer auf der Nordseite von Gebäuden, unter dunklen Dachvorsprüngen und an anderen Stellen, die nie ein Sonnenstrahl direkt erreicht.
Regel 2: Die Geraniensaison auf dem Balkon beginnt erst nach dem Frost
Stelle die Geranien im Frühjahr nicht zu früh raus. Die traditionelle Empfehlung lautet: am besten erst nach den Eisheiligen. Aber mit dem Klimawandel verändern sich die Dinge. In einer warmen Lage kann sich der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen deshalb mittlerweile durchaus ein paar Tage nach vorne schieben.
Trotzdem ist es wichtig, die Geranien erst nach dem letzten Nachtfrost dauerhaft ins Freie zu stellen. Auf Temperaturen unter fünf Grad reagiert die ansonsten so robuste Pflanze mit einer Wachstumspause, Frost kann sie das Leben kosten.
Du hast viel früher Geranien gekauft und schon gepflanzt? Dann erfahre hier, wie man im Notfall Geranien vor Frost schützen kann.
Regel 3: Mit viel Abstand in hochwertige Blumenerde pflanzen
Beim Pflanzen raten wir dir, die beste Erde zu verwenden, die du bekommen kannst, und relativ tiefe Gefäße zu benutzen. Das kostet ein bisschen mehr als Billig-Erde und kleine Balkonkästen oder Töpfe, aber die Investition lohnt sich. Schließlich legst du beim Pflanzen die Grundlage für den ganzen Sommer.
Spezielle Erde für Geranien deckt die Bedürfnisse der klassischen Balkonpflanze optimal ab und speichert das Wasser so gut, dass du seltener gießen musst. Anderes lockeres, strukturstabiles Substrat bildet ebenfalls eine gute Basis für gesundes Wachstum. Benutze torffreie Erde, wenn dir der Klimaschutz am Herzen liegt.
Apropos Wachstum: Geranien wachsen schnell und stark. Damit sich die jungen Pelargonien gut entwickeln, brauchen sie Platz, ungefähr 20 Zentimeter Abstand sollten es zu ihren Nachbarn sein.
Welche Mengen brauche ich?
Extra: Tipps zum Pflanzen von hängenden Geranien
• Das Körbchen aufschneiden
• Hängende Geranien werden oft mit einem Korb über den Trieben verkauft. Schneide ihn einfach mit einer Gartenschere auf und versuche nicht, die Pflanzen rauszufummeln.
• Schräg setzen
• Platziere den Wurzelballen leicht schräg in der Erde. Damit leitest du die Hängegeranien an, in welche Richtung sie weiterwachsen sollen.
• Die unteren Blätter bleiben über der Erde
Das Laub der Geranien darf nicht in die Erde geraten. Dort würde es faulen und könnte deinen Sommerblumen nicht beim Wachsen helfen.
Regel 4: Beim Gießen lieber etwas trockener
Um üppig und ohne Pause zu blühen, brauchen Geranien regelmäßig Wasser. Mit den Fingern findest du heraus, ob du gießen musst.
Fühlt sich die Erde auch in zwei Zentimetern Tiefe trocken und warm an, brauchen deine Pflanzen Wassernachschub.
Geranien richtig gießen für Anfänger
😎 Deine Geranien brauchen kein Wasser, wenn die Erde kühl und feucht ist.
💡 Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist, wenn sich die Erde warm und trocken anfühlt.
🐎 Höchste Eisenbahn für Wasser ist es, wenn sich die Erde vom Topf-Rand löst.
🌅 am besten morgens oder abends zwischen die Pflanzen auf die Erde gießen
💦 pro Pflanze mit einem halben Liter Wasser rechnen
🫠 überschüssiges Wasser ablaufen lassen
Warum du dich nicht auf deine Augen verlassen kannst
Anders als anderen Balkonblumen siehst du es Geranien kaum an, wenn sie zu trocken stehen. In ihren fleischigen Blättern und dickwandigen Stielen speichern sie Flüssigkeit. Gelegentliche Trockenheit macht ihnen deshalb nichts aus. Trotzdem wachsen und blühen sie besser, wenn du ihren Wasserbedarf zeitnah deckst.
Du bist unsicher, ob du zur Gießkanne greifen sollst? Dann halte die Erde lieber trockener als zu feucht.
Mit diesen Infos kommst du gut über die Runden. Alle Fragen rund um das Gießen von Geranien beantwortet unser Beitrag Was du über das Gießen von Geranien wissen musst.
Regel 5: Für schöne Blüten musst du Geranien düngen
Lass uns Klartext sprechen: Für gesunde Traum-Geranien ist Düngen unverzichtbar. Allein mit Luft und Liebe gehen sie zwar nicht gleich ein, sie wachsen und blühen aber nicht so, wie du es dir vielleicht wünscht.
Wer sich im Sommer nicht ums Pflanzen-Füttern kümmern mag, streut gleich beim Setzen Langzeitdünger in die Erde. Alternativ mischt man wöchentlich flüssigen Geranien-Dünger ins Gießwasser.
Du hast den Langzeitdünger vergessen und keine Lust auf Flüssigdünger? Dann kannst du jederzeit Düngerstäbchen in die Erde drücken. Sie setzen bis zu drei Monate lang ihre Nährstoffe frei. So einfach kann Düngung sein!
3 Wege, um Geranien zu düngen
1. Langzeitdünger beim Pflanzen in die Erde mischen
2. wöchentlich beim Gießen Flüssigdünger benutzen
3. einmal im Quartal Düngerstäbchen in den Boden drücken
Wissenswertes zur Pflege
Interspezifische Geranien, stehende Geranien und hängende Geranien brauchen wegen ihres starken Wachstums und der üppigen Blüte besonders viele Nährstoffe. Duftgeranien sind genügsamer, sie kommen mit der Hälfte an Düngung aus.
Regel 6: Ausputzen macht Platz für neue Blütenpracht
Beim Ausputzen brichst du alle Blüten ab, die die beste Zeit schon hinter sich haben.
Mit dem Entfernen von verwelkten Blüten regst du die Pflanzen an, neue bunte Blüten zu produzieren.
So geht Ausputzen
Packe zum Ausputzen den Blütenstiel am Blattknoten und knicke ihn ruckartig um. Deine Finger reichen. Eine scharfe Gartenschere brauchst du dank der knackigen Stiele nicht, um verblühte Geranien abzuschneiden.
Besonders leicht geht das kurz nach dem Gießen oder einem Regenguss, weil die Stiele da besonders prall mit Wasser gefüllt sind.
Stehende Geranien profitieren vom Ausputzen besonders, und bei den Hängegeranien ist es bei halbgefüllten und gefüllten Sorten wichtiger als bei einfach blühenden.
Für alle, die auf diese Arbeit gar keine Lust haben, gibt es „selbstreinigende“ Sorten. Da fallen verwelkte Blüten von ganz alleine ab. Dein Gärtner berät dich gerne, damit du den maximalen Nutzen aus deinen blühenden Geranien ziehst.
Mach beim Ausputzen die welken Blätter gleich mit weg. Das hält deine Geranien gesund.
Blitz-Deko wie vom Profi
Geschnittene Geranienblüten eignen sich fabelhaft für eine schnelle Deko für ein Date Deluxe, die aussieht wie vom Floristen arrangiert.
Regel 7: SOS-Tipps bei Problemen
SOS: Was tun bei Warzen auf der Blattunterseite?
Verkorkungen sehen aus wie Warzen auf der Blattunterseite. Sie können bei kühler Witterung und allzu guter Wasserversorgung entstehen. Den Wasserüberschuss versuchen die Geranien loszuwerden. Sie reißen ihre Spaltöffnungen (das sind Zellgebilde in den Blattoberflächen, die die Verdunstung regulieren) weiter auf, als gut für sie ist.
Das beschädigt das Gewebe. Die Verkorkungen sind die Narben, die auf den betroffenen Blättern beim Verheilen entstehen.
Prognose: Korkflecken an Geranien sind nicht schön, aber ungefährlich.
Erste Hilfe: Pflanzen an einen sonnigen Standort und so warm wie möglich stellen, bedarfsgerechter gießen. Das Entfernen der befallenen Blätter ist nicht nötig.
SOS: Was tun bei gelben Blättern?
In einer chlorotischen Pflanze verliert das Blattgewebe seine grüne Farbe, weil es nicht genug Chlorophyll produziert. Für fahl-bleiche Blätter gibt es viele Ursachen. Lichtmangel gehört ebenso dazu wie Nährstoffmangel. Besonders zu Beginn der Saison treten auch immer wieder Kältechlorosen auf. Sie entstehen bei Temperaturen unter acht Grad Celsius oder wenn die Temperaturen im Frühsommer noch stark schwanken.
Prognose: Wächst sich raus, besonders schnell bei trockenwarmer Witterung.
Erste Hilfe: Pflanzen vor zu kühlen Temperaturen und Dauerregen schützen und/oder mit einem Gartenvlies an einem geschützten Standort warmhalten. Bei Nährstoffmangel düngen (bei nasser Witterung waschen sich die Nährstoffe schnell aus der Blumenerde). Das Ausputzen abgestorbener Pflanzenteile hilft den Pflanzen bei der Regeneration.
SOS: Was tun gegen Flecken auf dem Laub?
Tauchen gelbliche Flecken auf den Blattoberseiten auf und werden gleichzeitig braune Ringe auf der Blattunterseite sichtbar, hat sich die Pflanze Pelargonienrost eingefangen.
Pelargonienrost ist eine Pilzkrankheit. Sie kann sehr selten bei sommerlichen Temperaturen und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit auftreten. Pelargonienrost verbreitet sich ausschließlich über Wassertropfen (tropfbar flüssiges Wasser) auf den Blättern. Er tritt also nur bei nassem Laub auf.
Prognose: Die Pflanze regeneriert sich, das betroffene Blatt nicht.
Erste Hilfe: Befallene Blätter sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen. Pflanzen mit mehr Abstand an einen besser durchlüfteten Platz stellen. Beim Gießen darauf achten, dass möglichst kein Wasser auf die Blätter kommt.
SOS: Was tun bei mickrigem Wuchs und schwarzen Mücken?
Bei schwarzen Mücken, die in der Nähe der Blumenerde umherschwirren, handelt es sich in der Regel um Trauermücken. Probleme machen ihre Larven. Die knabbern an den Wurzeln und entwickeln sich prächtig, wenn vernässte Erde und feuchtwarmes Klima zusammenkommen.
Prognose: Alles wird gut, wenn die Wurzeln noch nicht kaputt sind.
Erste Hilfe: Erde sehr gut abtrocknen lassen, um den Wurzeln Zeit zu geben, sich zu erholen. Zusätzlich hilft es, Blüten und Knospen zu entfernen, damit die Pflanze ihre verbleibende Kraft in die Regeneration der Wurzeln und Blätter stecken kann. Künftig erst gießen, wenn die Erdoberfläche trocken ist. Gelbtafeln aufstellen. Gegen starken Befall helfen Nützlinge. Die mikroskopisch kleinen Fadenwürmer Steinernema feltiae dringen in die Larven ein und ernähren sich von ihnen. Die Trauermückenlarven segnen das Zeitliche.
SOS: Was tun, wenn die Pflanze welkt, obwohl die Erde feucht ist?
Wenn die Erde feucht ist und das Laub trotzdem welkt, sind die Pflanzen wahrscheinlich übergossen. Bei zu viel Feuchtigkeit setzen sich die Grobporen der Blumenerde mit Wasser zu. Das stört den lebenswichtigen Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid an den Wurzelspitzen und begünstigt Fäulnis.
Prognose: Meistens erholen sich Geranien wieder, wenn der Wasserhaushalt ins Lot kommt.
Erste Hilfe: Nicht noch mehr gießen. Erde vor erneutem Gießen abtrocknen lassen. War die Blumenerde von vorneherein nicht die beste, lässt sich durch Umtopfen in frische Blumenerde retten, was zu retten ist.
Bonus: Überwintern – Warum Geranien eine zweite Chance verdienen
Ganz am Anfang sprachen wir schon davon: Geranien vertragen keinen Frost. Die meisten Hobby-Gärtner behandeln sie deshalb wie einjährige Sommerblumen. Everybody‘s Darling für eine Saison – und dann nichts wie weg damit. Dabei sind Geranien eigentlich Stauden, die durchaus mehrere Jahre durchhalten.
Wenn du es mit dem Überwintern probieren willst, schneidest du die Pflanzen vor dem ersten Nachtfrost auf etwa 15 Zentimeter zurück und bringst sie für die kalte Jahreszeit im Topf in einen kühlen, hellen Raum. Im Winter brauchen die im Sommer so reich blühenden Pflanzen so gut wie kein Wasser, weil der Stoffwechsel auf Sparflamme läuft.
Im Frühjahr topfst du die überwinterten Geranien in frische Blumenerde um. Und zwar in Gefäße, die doppelt so groß wie die Wurzelballen sind. Dann stellst du sie wärmer. Mit ein bisschen Glück treiben die Pflanzen wieder aus und bilden neue, farbenfrohe Blüten. Nach dem letzten Frost die Pflanzen ins Freie stellen.
Anleitung zum Geranien überwintern:
• vor dem ersten Frost zurückschneiden
• in einen hellen, kühlen Raum bringen (5 bis 10 Grad Celsius)
• im Winter so gut wie gar nicht gießen
• im März umtopfen, gießen und wärmer stellen (Zimmertemperatur)
• nach dem letzten Frost ins Freie bringen