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Diverse Geranien in Pflanztöpfen stehen in Gewächshaus. Auf Tischen liegen Pflanzwerkzeuge und Tontöpfe.

Geranien pflanzen: Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene

Wenn nach den Eisheiligen keine Nachtfröste mehr drohen, steht dem Bepflanzen von Blumenkästen nichts mehr im Weg. Wie du Balkonkästen mit Geranien wie ein Profi bepflanzt, erklären wir dir hier. Schritt für Schritt. Mit Einkaufsliste. Und jede Menge Hintergrund-Wissen gibt es auch.

Hast du schon Geranien gekauft? Dann ist ein blühender Rückzugsort in greifbarer Nähe. Lass uns dir ein paar Tricks verraten, mit denen du perfekte Bedingungen im Balkonkasten schaffst und damit die optimale Grundlage für einen blütenreichen Sommer legst.

Auf dieser Seite erfährst du:

  • Was du brauchst, um Geranien in einen Balkonkasten zu pflanzen
  • Wie du einen normalen Balkonkasten bepflanzt wie ein Profi
  • Wie es sich mit Wasserspeicher-Kästen verhält
  • Auf welche Weise Hängegeranien unbeschadet in den Kasten kommen
  • Worauf du beim Pflanzen gemischter Sommerblumen-Arrangements achten musst

Was du brauchst

  • kräftige Geranien-Pflanzen im 11er oder 12er-Topf
    2 bis 3 Pflanzen für einen 60-Zentimeter-Kasten, 4 bis 5 Pflanzen für einen 100-Zentimeter-Kasten
  • einen Blumenkasten
    empfehlenswerte Höhe: 20 Zentimeter; empfehlenswerte Farbe: hell
  • Geranien-Erde oder Qualitätsblumen-Erde
    etwa drei Liter pro 10 Zentimeter Kastenlänge
  • Langzeitdünger für Balkon- und Kübelpflanzen
    (nicht bei mit Langzeitdünger vorgedüngter Erde)
  • Drainage-Material
    Tonscherben, Blähton oder Steinchen (kein Marmor-Splitt)

Wie du einen normalen Balkonkasten bepflanzt wie ein Profi

1. Sind die Wasserabzugslöcher offen? Wenn nicht: aufschneiden! Ältere Blumenkästen gründlich ausbürsten.

2. Drainage aus Tonscherben, Blähton oder Steinchen zwei Zentimeter hoch auf dem Boden des Kastens verteilen.

3. Die Geranien im Kulturtopf in einen Eimer mit Wasser tauchen, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Aus dem Wasser nehmen. Abtropfen lassen.

4. Den Balkonkasten zu drei Vierteln mit frischer Blumenerde füllen.

5. Bei nicht vorgedüngter Erde Langzeitdünger nach Dosierungsanweisung hinzugeben. Mit den Fingern oder einer Gabel untermischen.

6. Das Substrat entlang des Rands mit der Handkante andrücken. Durch das Verdichten sackt die Erde später nicht ab.

7. Über die Erde streichen, um das Erdniveau auszugleichen.

8. Die Geranien austopfen. Jeweils mit der Hand oder einer Pflanzkelle die Erde zur Seite schieben und die Geranien einsetzen. Die Wurzelballen schließen oben mit der Erdoberfläche ab. Abstand zwischen den Pflanzen: 20 Zentimeter oder mehr.

9. Die Pflanzen leicht mit den Daumen und Zeigefingern beider Hände andrücken.

10. Falls nötig noch Substrat ergänzen. Am Ende bleibt im Kasten ein Gießrand von zwei Zentimetern.

11. Durchdringend wässern.

12. Kasten an einen hellen und warmen Platz stellen.

13. Beim Pflanzen und Transportieren beschädigte Blätter und Triebe entfernen.

Warum ist der Wasserabzug so wichtig?

Ist keiner vorhanden, kommt irgendwann im Sommer der Tag, an dem der Kasten überläuft. Weil es viel regnet oder du es zu gut mit dem Gießen meinst. Die Wurzeln stehen im Wasser. Dauert die Überschwemmung länger, fangen die Pflanzen an zu faulen.

Warum der Aufwand mit dem Wassereimer?

Beim Vorwässern saugt sich der Ballen voll. Das hilft den Pflanzen in der Zeit, bis sie neue Wurzeln haben. Erst mit diesen neuen Wurzeln erschließen sie sich den Wasservorrat in der Blumenerde.

Warum den Kasten nicht ganz mit Erde füllen?

Frau steht vor hellem Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und befüllt schwarze Kästen mit Erde.

Beim Pflanzen kommt Material dazu, das Volumen vom Wurzelballen muss irgendwo hin. Wenn du den Kasten bis zum Rand füllst, musst du hinterher Erde rausnehmen.

Warum lohnt sich Langzeitdünger?

Geranien sind Starkzehrer und brauchen viele Nährstoffe. Langzeitdünger hat den Vorteil, dass er deine Geranien monatelang versorgt und du nicht ans Düngen denken musst. Wir empfehlen dir sehr, ihn zu benutzen.

Allerdings gibt es eine Ausnahme: In manchen Blumenerden ist schon ab Werk Langzeitdünger. Würde man diese Produkte beim Pflanzen zusätzlich düngen, wäre das für die Geranien zu viel. Hilf hier bitte zur gegebenen Zeit mit Flüssigdünger nach. Du merkst, dass es Zeit wird nachzudüngen, wenn deine Geranien nicht mehr so schön blühen, obwohl alles andere stimmt. Wie du Flüssigdünger anwendest, erklären wir dir hier.

Frau steht vor helleFrau steht vor hellem Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und befüllt schwarze Kästen mit Blähton.m Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und befüllt schwarze Kästen mit Erde.

Warum ist es wichtig, wie tief der Ballen in der Erde sitzt?

Geranien wachsen am besten, wenn der Wurzelballen bündig mit der Erdoberfläche abschließt. Sitzt er zu weit oben, entsteht ein Verdunstungssog und du musst mehr gießen als notwendig wäre. Vergräbst du den Ballen zu tief, wachsen die Geranien schlecht.

Warum soll ich Geranien so weit auseinander pflanzen?

Geranien wachsen schnell und stark. Sitzen sie dichter aufeinander als 20 Zentimeter (zwei Handbreit), entwickeln sie sich nicht optimal. Keine Sorge: Die Lücken wachsen ruckzuck zu.

Tipp: Für gleichmäßige Abstände bei einer ungeraden Anzahl von Pflanzen in der Mitte mit dem Einsetzen beginnen. Bei einer geraden Zahl erst die Pflanzen am Rand platzieren.

Frau steht vor hellem Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und pflanzt pinke Geranien in schwarzen Pflanzkasten.

Was bewirkt das Andrücken?

Das Andrücken der Ballen sorgt für den sogenannten Bodenschluss. Der ist wichtig, damit keine Hohlräume bleiben und die neuen Wurzeln durch direkten Bodenkontakt sofort Wasser und Nährstoffe aufnehmen.

Wozu dient der Gießrand?

Der Gießrand wird dir den ganzen Sommer dabei helfen, deine Geranien mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Durch den Rand kann mehr Wasser im Kasten sein, als die Erde sofort aufnimmt. Dieses Mehr an Wasser läuft durch den Rand nicht weg.

Was bedeutet durchdringend wässern?

Durchdringend wässern meint, dass das Wasser die Erde nicht nur oberflächlich befeuchtet, sondern bis nach unten reicht. Unten sind die Wurzeln – und die brauchen das Wasser. Machst du lediglich die oberste Erdschicht nass, verdunstet die Feuchtigkeit, ohne dass die Pflanzen etwas davon haben.

Durchdringendes Wässern schafft es nicht, die Wurzelballen der frisch gesetzten Pflanzen mit Feuchtigkeit zu sättigen. Deshalb stellt man die Geranien vor dem Einpflanzen trotzdem ins Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen.

Was passiert mit den Geranien nach dem Pflanzen?

Nach dem Pflanzen stellst du den Kasten am besten an einen hellen, warmen Platz. Gießen musst du in den ersten Tagen nicht.

Frau steht vor hellem Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und gießt rosa und pinke Geranien in schwarzem Pflanzkasten.

Aufgepasst: Vor Frost musst du deine Geranien dringend schützen. Sonst sterben sie. Selbst Temperaturen unter fünf Grad Celsius sind nicht optimal. Wie du Geranien vor Kälte schützen kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Wie verhält es sich mit Wasserspeicher-Kästen?

Wasserspeicher-Kästen funktionieren mit doppeltem Boden. Unten befindet sich das Wasserreservoir, oben pflanzt du die Geranien ein.

Bei manchen Modellen schüttest du eine spezielle Granulatschicht auf den Pflanzeinsatz und erst dann kommt die Erde darauf. Ansonsten läuft das Pflanzen wie beim normalen Blumenkasten.

In den ersten Wochen musst du Pflanzen in einem Wasserspeicher-Kasten von oben gießen. Erst, wenn die Wurzeln ins Reservoir reichen, versorgen sie sich darüber.

Dann füllst du über den Einfüllschacht Gießwasser nach. Auch flüssig Düngen klappt über diesen Weg.

Frau steht vor hellem Holzzaun mit integrierten Geranien-Pflanzkübeln und pflanzt pinke Geranien in weißen Pflanzkasten.

Hängegeranien pflanzen

Hängegeranien kaufst du oft mit einem Körbchen über den Trieben. Das Körbchen schützt die Triebe im Handel und beim Transport vor dem Abbrechen.

Rote und weiße Geranien hängen in grünen Töpfen von Baum über Teich im Garten.
Kugel aus rosa Geranien hängt vor schwarzer Holzwand und Geranien in hochgesteckten Pflanzbehältern von der Decke.

Am einfachsten bekommst du das Körbchen nach dem Pflanzen ab, indem du das Gitter mit einer Schere aufschneidest. Anschließend kannst du es abnehmen, ohne die Blätter und Triebe der Geranie zu verletzen.

Tipps zum Pflanzen gemischter Sommerblumen-Arrangements

Flechtkorb mit violetten, orangenen und roten Geranien steht auf weißem Tisch im Garten.
  • Pflanze nur zusammen, was die gleichen Standortansprüche hat! Eine Liste mit geeigneten Partnern für Geranien findest du in unseren FAQ.
  • Große, stehende Pflanzen übernehmen die optische Leitungsfunktion im Balkonkasten. Man pflanzt sie am hinteren Kastenrand und in der Mitte. Begleitblumen mit mittlerer Höhe überspielen die Größenunterschiede. Niedrige Arten wachsen am Rand und wallen über den Kasten hinaus. Stehende Geranien können Leitpflanzen oder Begleitblumen sein, Hängegeranien wachsen über den Rand.
  • Treib es farblich nicht zu bunt! Ein Farb-Dreiklang reicht. Weiß und Grün passen zu allem.
  • Ton-in-Ton-Bepflanzungen wirken besonders harmonisch. Wie wäre es mit einem Balkon in Nuancen von Rosa bis Pink?
  • Gemischte Sommerblumen-Arrangements ziehen Bienen magisch an. Kombiniere Geranien zum Beispiel mit Ziersalbei und Duftsteinrich und genieß das bunte Treiben.

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